Psychotherapie

Was ist Verhaltenstherapie?

Nach Margraf und Schneider (2009, S. 5ff)  [1] versteht man unter Verhaltenstherapie einen klinisch-psychologischen Heilansatz basierend auf der empirischen Psychologie. Sie vereint unterschiedlichste Techniken und Behandlungsmethoden, die in Abhängigkeit von der jeweiligen Störung zielgerichtet eingesetzt und kombiniert werden. Die Vielfalt der Techniken und Methoden spiegelt sich dabei auch in den Theorien und Störungsmodellen wider, die sowohl störungsspezifisch als auch störungsübergreifend sein können.

Der Einsatz der empirisch geprüften und validierten Techniken und Methoden richtet sich dabei nach den prädisponierenden, aufrechterhaltenden und auslösenden Bedingungen, die im Rahmen von Verhaltensanalysen erfasst werden. Ziel der Verhaltenstherapie ist die Erreichung von definierten Zielen auf allen Ebenen des Verhaltens und Erlebens einer Person.

 

Was heißt das jetzt genau?

Die zentrale Annahme der Verhaltenstherapie besagt, dass jegliches Verhalten erlernt und somit auch wieder verlernt werden kann, bzw. neue und angemessenere Verhaltensweisen erlernt werden können.

Um diese (problematischen) Verhaltensweisen zu behandeln, ist es wichtig die Beweggründe des Menschen nachvollziehen zu können. Insbesondere Gedanken, Gefühle und körperliche Vorgänge werden ganzheitlich erfasst, um so die Motive für (problematisches) Verhalten zu erfassen. Sind die Motive und die damit verbundenen Verhaltensmuster analysiert, lassen sich daraus erste Schritte für eine Veränderung ableiten und vorbereiten.

Für eine erfolgversprechende Therapie ist eine vertrauensvolle therapeutische Beziehung Grundvoraussetzung. Die vorhandenen Fragestellungen werden zunächst gemeinschaftlich durch Patient und Verhaltenstherapeut herausgearbeitet. Ziele werden festgelegt, ebenso wie die ersten Teilschritte zu deren Erreichung. Die Transparenz im Vorgehen ist dabei ein zentraler Bestandteil der Verhaltenstherapie. Der Patient nimmt also aktiv und eigenverantwortlich am gesamten Therapieprozess teil. Dies beinhaltet auch das Üben außerhalb der Therapie oder das Erledigen von „Hausaufgaben“, die in den Sitzungen vereinbart wurden. Somit wird klar, dass es in der Verhaltenstherapie keine Standardlösungen gibt. Das therapeutische Vorgehen wird immer auf die individuellen Bedürfnisse und Belange angepasst.

 

Weitere Informationen zu Psychotherapie finden Sie hier: https://www.deutschepsychotherapeutenvereinigung.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=1082&token=ebf60504f8360cfd3f5ac79c7e21d2fc64cadb25

https://www.deutschepsychotherapeutenvereinigung.de/patienten/allgemeine-informationen/

 

[1] Margraf, J. & Schneider, S. (2009). Lehrbuch der Verhaltenstherapie. Band 1, 3. Auflage. Springer: Heidelberg